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Projektleitung
Dr. Petra Kieffer-Pülz
Wissenschaftliches Pāli
Weimar


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Wissenschaftliches Pāli

Weimar


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Der in der mittelindischen Pāli-Sprache abgefasste buddhistische Kanon ist in Gänze durch Kommentare (aṭṭhakathā, „Darlegung des Sinnes“, ab 5. Jh. n. Chr.) erläutert, die ihrerseits durch Subkommentare (ṭīkā, 10.-20. Jh.) erklärt werden. Alle seit dem 5. Jh. n. Chr. entstandenen Kommentare sind bis heute erhalten. Sie erörtern die Bedeutung eines Textes häufig in der dialektisch-dialogischen Form eines verschriftlichten Disputs, meist in formalisierter Struktur. Dabei wird eine aufgestellte Behauptung oft durch andere Behauptungen zurückgewiesen, worauf dann, meist an letzter Stelle, die bewiesene Lehre folgt. Einwände und Entgegnungen werden häufig durch konventionelle Wörter oder idiomatische Ausdrücke eingeleitet, welche in diesem Zusammenhang eine spezielle Bedeutung bzw. Funktion haben.

Ziel des Projekts ist die Untersuchung dieser Strukturen und die Ermittlung des bis heute weder systematisch ermittelten, noch grammatisch beschriebenen oder in Lexika erfassten besonderen Wortschatzes. Damit soll zur Erschließung der bis heute kaum erforschten Kommentarwerke beigetragen und die Kenntnis der jüngeren Pāli-Sprache (5.-19. Jh.) vertieft werden. Materialgrundlage sind sämtliche Kommentare (5.-20. Jh. n. Chr.) zum gesamten buddhistischen Kanon. Da der wissenschaftliche Kommentarstil des Pāli erkennbar den sogenannten Bhāṣya-Stil der Sanskrit-Kommentare reflektiert, werden Parallelen zum bzw. Abweichungen vom wissenschaftlichen Sanskrit erfasst.

„Wissenschaftliches Pāli“ ist ein Drittmittelprojekt der DFG im Rahmen der „Centres for Pāli Lexicography“ an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.

Bericht 2012